Donnerstag, 2. Januar 2014

Die liebe Familie...

Entscheidet man sich, fortan auf vegane Ernährung (ich spreche jetzt wirklich nur von Ernährung und nicht von veganem Lebensstil) umzusteigen, zeigt sich das Umfeld, allen voran die liebe Familie, relativ schockiert.

Mein 17-jähriger Sohn meinte nur lapidar "Muss das wirklich sein?" oder "Ist das ein neuer Spleen?"...
Größere Probleme gab es bei der Weihnachtsfrage.
Da wir an einem der Feiertage immer eingeladen sind, sagte ich im Vorfeld meinen Verwandten nur kurz Bescheid, dass ich nun vegan esse, aber dass ich keine großen Umstände bereiten möchte und es völlig okay sei, wenn ich mich an Beilagen bzw. Salate halte.
Natürlich war es damit NICHT getan.
Es war ein Riesenthema, schließlich "ist es wirklich nicht in Ordnung, SOWAS jemanden vor Weihnachten anzutun"!
Letztendlich hat mir dann meine Cousine eine Extra-Portion Gemüse-Curry mit Reis gemacht, während die anderen ihren Braten gegessen haben, was mich dann auch gefreut hat.

Positiv überrascht hat mich allerdings mein Freund, der sofort gesagt hat:  "Da mach ich mit!"
Er isst zwar hin und wieder schon noch Fleisch, hat aber seinen Konsum drastisch reduziert und sich auch mit dem Thema auseinander gesetzt.
Für meine 8-jährige Tochter war es übrigens überhaupt kein Thema.
Sie wollte nur wissen, warum ich keine tierisches Produkte mehr essen möchte. Nachdem ich es ihr einigermaßen kindgerecht erklärt habe, dachte sie darüber nach und beschloss, dass sie es ebenfalls nicht mehr essen wolle.
Sie zieht es konsequent durch, sei es Mac Donalds oder bei Gummibärchen.

Daher koche ich im wahrsten Sinne des Wortes keine Extrawürste mehr, mein Sohn akzeptiert es mittlerweile auch und isst mittlerweile sogar Tofu in kleinen Mengen (wogegen er sich anfangs massiv gewehrt hat).
Am liebsten Tofu gebacken:

Tofustückchen
in einer Mischung aus Sojajoghurt, etwas Orangensaft und Currypaste schwenken;
dann mit Bröseln und Sesam panieren
und in Kokosöl herausbacken.

Schmeckt sowohl warm als Beilage als auch kalt sehr gut.



Mittwoch, 1. Januar 2014

Vegan Kochen turnt an!

Ich muss ja sagen, mein veganes Experiment erfordert durchaus etwas Disziplin.
Zu mindestens aus meiner Sicht, denn früher habe ich mir zum Beispiel nur selten mein Essen in die Arbeit mitgenommen.
Jetzt bleibt aber gar keine andere Möglichkeit. Wir können zwar in die Kantine essen gehen oder von der Cafeteria bestellen, aber das einzige vegane Mittagessen stellt ein gemischter Salat mit einem Kornspitz dar.
Deshalb bin ich mehr oder weniger gezwungen, vorzukochen.

Ich hab immer ganz gern gekocht, aber wie die meisten, immer das selbe.
Vegetarisch zu kochen stellt einen vor keine Schwierigkeiten.
Vegan dagegen erfordert ein wenig Planung, allerdings kann man fast alle Gerichte mit mehr oder weniger Fantasie "veganisieren".
Und hier fängt die Kreativität an, der eigentlich keine Grenzen gesetzt sind!

Da kann es dann schon mal passieren, dass ich mir dabei denke:
"Hey! Kochen berauscht die Sinne!!"

Selten habe ich solche Glücksmomente beim Kochen gehabt, wie es mir jetzt immer wieder passiert...
Ich könnte dann platzen vor Freude, wenn mir eine neue Kreation besonders gut gelingt!

Sowie kürzlich:
Vollkorn-Gnocchi mit Pilzen und Mandeln:



(leider nur ein Handy-Foto...)

Gnocchi:
1/2 kg Erdäpfel
ca. 150 g Mehl (habe VK-Dinkelmehl verwendet)
ca. 50 g Kartoffelstärke (Maizena)
etwas vegane Margarine
Ei-Ersatz (Valpiform) für 1 Ei
Muskat, Salz
(die "ca."Angaben geben die ungefähre Menge an, bei der Zubereitung sieht man dann erst, "was es tatsächlich braucht"  ;-)... wie meine Oma sagen würde)

Erdäpfel in Salzwasser weich kochen.
Schälen und würfeln, anschließend gut zerstampfen (eine "Flotte Lotte" wäre besser, hab ich nur keine).
Etwas Margarine dazu, vermengen.
Dann den Ei-Ersatz (dabei wird 1 TL Pulver mit 40 ml Wasser angerührt) darunter rühren.
Jetzt das Mehl einarbeiten.
Zu einem Teig verarbeiten.
Den Teig unterteilen und fingerdicke Würste formen.
Davon ca. 1cm große Stücke schneiden, diese mit einer Gabel flach drücken.
In kochendes Salzwasser geben und so lange kochen, bis die Gnocchi an der Oberfläche schwimmen (dauert nur wenige Minuten).
Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und abtropfen lassen.

Sauce:
1 Tasse Kräuterseitlinge, zerkleinert
Kokosöl
Zwiebel, gehackt
Knoblauch, gehackt
Mandeln, grob gehackt
Cocktailtomaten
Soja-Cuisine
Thymian
Salz, Pfeffer
(ich habe hier keine Gramm-Angaben aufgeschrieben, weil ich die Zutaten einfach nach Gefühl verwendet habe)

Die gesäuberten und geschnittenen Pilze in Kokosöl anbraten,
Dann Zwiebel und Knoblauch dazu geben.
Gut durchdünsten, dann die Tomaten und Mandelstücke beimengen und weiterbraten.
Würzen und mit Soja-Cuisine aufgießen.
Kurz weiterköcheln lassen.


Veganes Silvester

...klingt spartanisch, ist aber nicht so...

Silvester hat bei uns keinen so hohen Stellenwert wie Weihnachten (da gab es heuer veganes Raclette), daher hab ich nur ein paar Kleinigkeiten gemacht:



Liptauer
Hummus
Erdapfel-Kas

dazu Pita-Brot

Apfelkuchen


Liptauer:

1 l Sojamilch (zur Frischkäse-Zubereitung als Basis)
Saft 1 Zitrone
80 g vegane Margarine, weich
3-4 Essiggurkerl, fein gehackt
Senf
Paprikapulver
Knoblauch, zerdrückt oder zerhackt
Kümmel, gemahlen
Salz, Pfeffer
Schnittlauch

Sojamilch aufkochen,
Zitronensaft beigeben und verrühren.
Die Milch flockt nun aus.
Alles in ein mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Sieb leeren und abtropfen lassen,
etwas überkühlen lassen und dann ausdrücken.
Fertig.
Restliche Zutaten beigeben, gut verrühren und ein wenig im Kühlschrank durchziehen lassen.

Schmeckt wirklich köstlich und ist auch bei den Nicht-Veganern sehr gut angekommen:



Erdäpfel-Kas:

ca. 1/2 kg Erdäpfel (mehlig), gekocht und gewürfelt
1/2 Zwiebel, fein gehackt
100 ml Sojamilch
1 Schuss Öl (hab Walnussöl verwendet)
1 EL Senf
100 ml Soja Cuisine (Alpro)
1 Schuss Essig (hab Dattel-Balsamico verwendet)
Kümmel, gemahlen
Salz, Pfeffer
Schnittlauch

Die gekochten Erdäpfel zerstampfen oder pürrieren,
die gehackte Zwiebel dazu geben und mit warmer Sojamilch gut verrühren.
Die restlichen Zutaten beigeben, alles gut verrühren und kalt stellen.

Ebenfalls sehr köstlich:



Hummus:

100 g Kichererbsen, getrocknet
Saft 1/2 Zitrone
3 EL Olivenöl
Knoblauch, fein gehackt
etwas Kreuzkümmel (Cumin)
Paprikapulver
Chili
Salz
1-2 EL Tahin

Ich habe die Kichererbsen am Vortag eingeweicht und am nächsten Tag für 1 Stunde gekocht.
Das nächste Mal werde ich das Rezept mit Dosen-Kichererbsen ausprobieren, da es doch relativ aufwendig ist.
Die gekochten Kichererbsen zusammen mit etwas Wasser fein pürrieren (wer einen Fleischwolf hat, könnte den verwenden).
Alle restlichen Zutaten beigeben und gut verrühren.

Hummus ist nicht jedermann's Sache, aber uns hat's gut geschmeckt:



Pita-Brot (leider fotografieren vergessen):

500 g Mehl (glatt)
1 Pkg. Trockengerm
1 TL Salz
4 EL Oliven-Öl
Buchweizenmehl (hab Buchweißengries verwendet)
Sesam zum Bestreuen

Alle Zutaten zum Teig verarbeiten und gehen lassen (habe eine "Germteigschüssel" verwendet und den Teig einige Stunden stehen lassen).
8 bis 10 Portionen abteilen mit Buchweizengries bestäuben und Kugeln formen. Diese wieder ca. 30 Minuten gehen lassen.
Danach die Kugeln mit dem Nudelholz ausrollen und auf Backpapier legen und mit Sesam bestreuen. Nochmals 10 Minuten gehen lassen und bei ca. 180 Grad ca. 10 Minuten backen.

Das Brot ist ein Gedicht!


Apfelkuchen:

300 g Mehl
1 Banane (nicht zu reif), gut zerdrückt
100 g Rohrzucker
200 g vegane Margarine, sehr weich
8 Äpfel
Zitronensaft und -schale
Zimt
ev. etwas Zucker
Kokosflocken
Mandelblättchen

Teig:
Mehl, Zucker, Margarine und das Bananenmus zu einem Teig verarbeiten.
Die Banane bindet statt dem Ei und der Teig wird relativ zäh und klebrig.
2/3 des Teiges in einer Tarte-Form (etwas einfetten zB mit Kokosöl) verteilen (man kann auch eine Springform verwenden, dabei den Teig auch am Rand hochziehen):


Füllung:
Die Äpfel schälen, entkernen und würfeln.
Mit einem Schuß Wasser sowie Zimt und etwas Zitronensaft bzw. Zitronenschale und ggf. Zucker zu einem Kompott kochen und grob pürrieren.

Das Apfelmus in die Form füllen.
Den restlichen Teig zerbröseln und auf dem Apfelmus verteilen.
Kokosflocken und Mandelblättchen darüber streuen.

Bei 170 Grad ca. 20 Minuten backen.

Leckere vegane Kuchenalternative:


Der Apfelkuchen ist am nächsten Tag noch besser!
Ich habe ihn etwas länger im Rohr gelassen, aber die 20 Minuten sind sicher ausreichend.

Dienstag, 31. Dezember 2013

Die Sache mit dem Kaffee...


Ich liebe Kaffee, nein, ich brauche Kaffee!
Wie schon in meinem ersten Post erwähnt, erschien mir diese Vorliebe das größte Problem in Bezug auf mein veganes Projekt zu sein.


Schon als Nicht-Veganer war es nicht so einfach:
Ich kann Kaffee zwar schwarz trinken, aber nur den richtig guten, starken, cremigen Espresso.
UND morgens möchte ich ihn mit Milch... viel Milch.
Und ich bin heikel... sehr heikel.


Mein perfekter Morgenkaffee besteht aus gut einem Drittel Vollmilch.
H-Milch geht gar nicht, genauso wenig normale Halbfettmilch oder Kondensmilch und was es da alles gibt.
Wie gesagt, ich bin eben heikel, wenn es um meinen Kaffee geht, meine Freunde wissen das... gibt es keinen Kaffee mit Vollmilch, trink ich gar keinen.

Und jetzt will ich vegan werden, wie soll das gehen... waren meine ersten Gedanken.


In den ersten Tagen hab ich den Kaffee eben schwarz getrunken, was zur Folge hatte, dass ich kaum noch welchen getrunken habe, weil er mir meist gar nicht geschmeckt hat.
Ich hab mir dann Sojamilch gekauft..... es war schrecklich.


Eine Lösung musste her, ich habe diverse Foren durchforstet.
Es gibt viele Veganer, die vor dem gleichen Problem standen/stehen.
Die einen schwören auf Hafermilch, die anderen auf Mandelmilch. Wieder andere trinken ihren Kaffee mit Kokosmilch.
Für mich war nichts das Gelbe vom Ei (sagt man das als Veganer noch?).


Irgendwann hab ich dann in einem Cafe einen Cappuccino mit Sojamilch bestellt... und er war richtig gut.
Ich habe festgestellt, dass Sojamilch nicht Sojamilch ist – man muss sich ein bisschen durch die Marken testen.
Ich habe nun 2 Marken, die ich verwende und der Kaffee schmeckt himmlisch.
Vor kurzem hab ich auch Reismilch probiert – schmeckt mir auch.
Sie ist halt sehr wässrig, das muss man mögen, aber geschmacklich ist sie in Ordnung!


Ich habe meinen Kaffee-Konsum übrigens mittlerweile ziemlich reduziert.
Das liegt zum einen daran, dass man nicht überall zu einer Milch-Alternative greifen kann (unterwegs) und zum anderen daran,
dass ich nun (ohne Milch) wesentlich geschmacksempfindlicher bin und mir der Kaffee sehr häufig gar nicht mehr schmeckt.
Denn auch Kaffee ist nicht gleich Kaffee.... ;-)


Fazit:

Um weiter seinen Milchkaffee genießen zu können, muss man sich ein bisschen durchkosten (vor allem Kaffee-Divas wie ich).

Ich wage heute zu behaupten, dass für es jeden Geschmack eine pflanzliche Milchalternative gibt.

Montag, 30. Dezember 2013

Warum?



Warum dieser Blog....


Diesen Blog möchte ich dazu nutzen, meinen Weg in ein veganes Leben zu dokumentieren.
Mein Ziel dabei ist, möglichst viele Menschen auf diese Reise einzuladen und mitzunehmen.


2013 war für mich ein Jahr der Veränderungen.
Unter anderem eben auch deshalb, weil ich (wie schon so oft in meiner Vergangenheit) beschloss, auf Fleischkonsum zu verzichten.
Meine Grund dafür war erst der Tierschutzgedanke.
Je mehr ich  mich aber mit dem Thema befasst habe, umso klarer wurde für mich aber auch der ökologische Standpunkt.


Ich habe festgestellt, dass es in der heutigen Zeit wirklich kein Problem mehr darstellt, vegetarisch zu leben.
Diese Ernährungsform wird gesellschaftlich vollstens akzeptiert (einmal von solchen Kommentaren abgesehen: "Henderl isst du aber schon, oder?").


Zu meinen Anfangszeiten habe ich noch Fisch gegessen, allerdings nur für wenige Wochen.
Irgendwann musste ich mir die Frage stellen:
"Warum isst du eigentlich Fisch, wenn du keineTiere essen willst???"
...und kam mir ziemlich blöd dabei vor.


Eines Tages fiel mir dann beim Stöbern in der Buchhandlung ein Buch in die Hände.
Und dieses Buch, "Go Vegan",  hat mein Leben gewaltig beeinflusst, kann ich nur sagen.

Zum ersten Mal setzte ich mich mit dem Gedanken auseinander, mich vegan zu ernähren.
Eine Vorstellung, die ich niemals zuvor in Erwägung gezogen hatte.
Unter dem klassischen Veganer verstand ich bisher diesen unlustigen Körndlfresser, der komplett verschroben die Welt missionieren will.

Das Buch hat mich wirklich im Tiefsten überzeugt.


Jedoch stellte es mich auch vor persönliche Probleme.
Zum Beispiel war mir absolut unergründlich, wie ich bitte in Zukunft meinen Kaffee trinken sollte.
Es war mir auch völlig unklar, wie man Weihnachten verbringen soll.

 
Bei Peta habe ich mich dann zu einem veganen „Testmonat“ angemeldet und dann ging fast alles von alleine.

Ich bezeichne mich noch nicht als „Veganerin“, weil mir noch oft Hoppalas passieren.
Aber das ist okay für mich, ist bin eben so vegan wie möglich unterwegs.

 
Diesen Blog möchte ich dazu nutzen, meinen Weg in ein veganes Leben zu dokumentieren.
Mein Ziel dabei ist, möglichst viele Menschen auf diese Reise einzuladen und mitzunehmen.


Ich möchte dabei gar nicht so sehr auf meine Beweggründe eingehen, es gibt so gute Seiten, wo man alles nachlesen kann.

Ich möchte auch niemanden mit diesen Horrorgeschichten von Massentierhaltung und Schlachtpraktiken verschrecken, obwohl ich es persönlich sehr wichtig finde, sich damit auseinander zu setzen.

Es gibt viele Bücher, die ich zu diesem Thema empfehlen kann:

Go Vegan

Tiere essen

Skinny Bitch

Peacefood

Man braucht starke Nerven, sie zu lesen, aber für mich waren sie die Bestätigung für meine Entscheidung.


Ich freue mich über jeden Leser, Kommentare und Anregungen sind jederzeit willkommen!

Eure Vera Gans